Ein gut geplantes
Web-Angebot spart
nicht nur Zeit, sondern
auch Geld. Zudem
vermeiden Sie viel Aufwand für nachträgliche
Änderungen.Je nach Größenordnung ist
eine eigene Homepage mit Unterseiten zum Download oder etwa einem Warenangebot ein beachtliches Projekt, dessen Erfolg
und Gefallen von vielen Einflüssen
abhängt. Wenn Sie vorher die Ziele und
Grenzen abstecken, vermeiden Sie Überraschungen, Verzögerungen und teure Ersatzlösungen. Und die Chancen für ein Projekt, - das auch Spaß macht - stehen besser.
WAS WOLLEN SIE?
Bevor Sie mit der Arbeit beginnen, sollten
Sie sich Gedanken darüber machen, was Sie
mit Ihrer Homepage erreichen wollen. Was
ist das Ziel? Wie sieht die Zielgruppe aus?
Das Ziel des Projekts kann sehr unterschiedlich ausfallen:
- Eine Privatperson stellt ihr Fachgebiet
oder Hobby vor.
- Eine Institution, ein Verein oder ein Verband stellt seine Ziele und Aktivitäten vor.
- Eine Institution, ein Verein oder ein Ver-
band bietet die Möglichkeit an, über die
Homepage an einer bestimmten Aktion teilzunehmen. Das kann zum Beispiel ein Aufruf
zum Stromsparen, eine Verlosung oder ähnliches sein.
- Eine Firma stellt ihre Dienstleistungen
oder Produkte vor.
- Eine Firma bietet eine Dienstleistung direkt über die Homepage an. Das kann ein
Versandhandel für Grünen Tee oder eine Datenbank mit Steuertips sein. Die Einnahmen
kommen dann aus dem Verkaufserlös.
Sie können diese Liste fast nach Belieben
ergänzen. Jedenfalls gibt es sehr unterschiedliche Ziele für eine Homepage.
Entscheidend ist, daß die Aufmachung
und Gestaltung der Homepage dem Ziel
und dem Anbieter entsprechen. Und: Der
Surfer muß das auf den ersten Blick erkennen, sonst ist die Gefahr groß, daß er die
Homepage nur grob überfliegt und dann zur
nächsten weiterspringt - und schon haben
Sie einen Interessenten verloren. Gleich die
Überschrift und der erste Satz müssen auf
den Punkt kommen.
Auch die Aufmachung der Startseite muß
entsprechend angelegt sein. Eine neutral und
ohne Schnörkel gestaltete Startseite - ohne
Hintergrundbild, animierte GIFs oder Sound
- macht einen seriösen, wissenschaftlichen
Eindruck. Eine gut gestylte, aber statische
Startseite verweist auf eine große Firma oder
Organisation. Eine bunte, verrückte und die
Aufmerksamkeit auf sich ziehende Homepage paßt eher zu einer kleinen, agilen Firma
oder einem weniger ernsten Projekt.
Über allen Designfragen sollten Sie aber
eines nicht vergessen: Die Web-Site muß in
allen Fällen einfach zu bedienen sein.
Braucht der Surfer zu lange, um sein Ziel zu
erreichen, springt er ab.
WER IST IHR BESUCHER?
Fast genauso wichtig wie das Ziel ist die Zielgruppe, also die Leute, die Sie ansprechen
wollen. Wollen Sie Familien, Computerfreaks
und Hacker, Kunden und Käufer, Wissenschaftler, Jugendliche oder Sinnsuchende ansprechen? Entsprechend präsentieren Sie Ihr
Angebot. Diese Überlegungen unterscheiden
sich kaum von Planungen für ein Flugblatt, einem Plakat für die 25-Jahrfeier des Vereins,
einem Firmenprospekt oder einer Vereinszeitung. Nur haben Sie im World Wide Web ganz
andere Mittel zur Verfügung: Platzbeschränkungen spielen kaum eine Rolle, Animationen, Sound und sogar Videosequenzen sind
machbar. Der Leser Ihrer Web-Seiten kann
sofort und ohne große Umstände und Kosten
Kontakt mit Ihnen aufnehmen.
Vielleicht besitzen Sie
schon ein Konzept für klassische Print-Werbung oder das Layout einer gedruckten Vereinszeitung? Es lohnt sich, diese Vorlagen
nach tauglichen Elementen zu durchsuchen,
die Sie in Ihre Homepage übernehmen können. Denn wenn der Besucher typische Elemente auf den ersten Blick wiedererkennt,
wird ihm die Homepage sofort vertrauter - und vertrauenserweckender - vorkommen.
Das gilt zum Beispiel für Firmenlogos oder Firmenfarben. Wenn Ihr
Verein beispielsweise zweimal im
Jahr eine kleine Zeitschrift an die
Mitglieder verschickt, bringen Sie
die Kolumne von der ersten Seite
auch direkt auf der Startseite der
Homepage unter. Oder hat der Verein ein Maskottchen? Dann fotografieren und scannen Sie es (sofern rechtlich erlaubt)
und bauen Sie es auf der Startseite
an prominenter Stelle ein! Wenn
ein Surfer plötzlich unter den Hunderttausenden von deutschen Homepages im Web
auf ein bekanntes Logo oder ein Markenzeichen trifft, fängt er sicher an zu lesen und
springt nicht zur nächsten Seite weiter.
WAS MUß AUF MEINE HOMEPAGE?
Nachdem Sie ein klareres Bild von Ihrer
Homepage gewonnen haben, legen Sie
schriftlich fest, welche Inhalte Sie anbieten
wollen. Denn auch die hübscheste Startseite mit den buntesten Bildchen motiviert einen Surfer nicht, ein zweites Mal vorbeizuschauen. Und ein paar Designfreaks, die einfach nur die Gestaltung bewundern, sind zuwenig. Außerdem können Sie mit einem groben Inhalt besser abschätzen, wieviel Aufwand die Homepage kosten wird.
Schreiben Sie einfach alles auf, was Ihnen
in den Sinn kommt: Nachrichten, Rede des
Geschäftsführers, Programme zum Download, Produkte zum Verkauf, Bilder vom letzten Vereinsausflug, das Grußwort des Ministerpräsidenten zum 25jährigen Jubiläum
als Sounddatei. Oder ein Archiv mit alten
Pressemitteilungen, ein Sonderangebot auf
der Startseite, Portraits der einzelnen Spieler im Verein mit Bild, Links zur Homepage
anderer Hobbyisten, Firmenportrait, Liste
mit Referenzkunden, Arbeitsproben ...
Es kommt zunächst nicht darauf an, die
Ideen nach wichtig oder unwichtig, nach
machbar oder unerfüllbar zu sortieren.
Sprechen Sie eventuell auch mit anderen
Beteiligten ausführlich darüber. Wenn Sie
viel Material sammeln, picken Sie hinterher
die Rosinen heraus.
INHALT BESCHAFFEN
Nach dem Ideensammeln kommt die Arbeit:
Welche Inhalte sind wichtig, welche sind
brauchbar, welche bis auf weiteres nicht
machbar und welche überflüssig?
Entscheidend wichtig sind beispielsweise
bei einem Online-Shop die Produkte. Hier
spielt es keine Rolle, wie aufwendig die Bereitstellung der Daten ist. Ohne diese Inhalte
macht ja die ganze Homepage kaum Sinn.
Vermeintlich unwichtige Punkte können als
"Aufreißer" Besucher anlocken. Und was
nicht sofort realisierbar ist, verschieben Sie
auf eine spätere Ausbaustufe Ihrer Web-Site.
Entscheidend sind die Datenquellen. Woher
kommt das Material, das Sie auf Ihrer
Homepage einsetzen wollen? Hier gibt es eine ganze Reihe von Möglichkeiten, die folgende Aufzählung versteht sich selbstverständlich nur als Gedankenanstoß.
Haben Sie vielleicht schon fertige Inhalte?
- Es gibt bereits Daten, etwa in Form eines
Firmenprospekts, alter Ausgaben einer Vereinszeitschrift oder einem Dokumentenarchiv der Firma. Oder müssen Sie die Inhalte
erst noch erarbeiten? Das kann eine Menge
Zeit und Aufwand kosten, gegen den die Gestaltung der Homepage vernachlässigbar
ist. Klären Sie auf jeden Fall vor der Dateneingabe, wie Sie die Inhalte in das HTML-Format übernehmen wollen.
Ein Beispiel: Das Archiv mit alten Pressemitteilungen ist nur gedruckt im Leitz-Ordner vorhanden. Die Vorlagen einzuscannen,
bringt wenig, denn die Bilddateien sind zu
groß für das Internet. Also muß eine OCR-
Software die Zeichen in eine Textdatei umwandeln. Oder jemand tippt das Material ab.
Texte lassen sich recht einfach in eine Web-
Seite übernehmen - im einfachsten Fall über
die Zwischenablage von Windows.
- Die Daten liegen bereits in elektronischer
Form auf einem PC bereit. Dann klären Sie,
um welches Datenformat es sich handelt:
dBase-Datenbank, Excel-Tabellen, Textdatei
etc. Und schließlich brauchen Sie Programme und Methoden, um die Daten möglichst
schnell und automatisch in HTML umzuwandeln.
- Sie bekommen laufend - vielleicht sogar
täglich - neue Daten wie etwa Nachrichten.
Dann ist zu überlegen, ob Sie die Konvertierung in HTML von Hand erledigen. Oder Sie
entwickeln ein Programm, das die Umwandlung und das Update der Homepage automatisch vornimmt. Letztlich ist das eine Kostenfrage.
- Ein besonderes Problem ergibt sich, wenn
Sie die Daten fremder Anbieter integrieren
möchten. Dann macht es Sinn, den Fremdanbietern gleich eine einheitliche Layout-Vorlage in HTML vorzugeben.
- Sie wollen viele Daten präsentieren, die
sich häufig ändern? In diesem Fall ist der Einsatz einer Datenbank unerläßlich. Wollen Sie
die Daten regelmäßig als HTML exportieren
und statische Web-Seiten erzeugen? Oder
sollen die Web-Seiten für jeden Besucher dynamisch direkt aus der Datenbank extrahiert
werden? Wenn Sie einen derartigen Web-Auftritt planen, kommen Sie ohne professionelle Hilfe kaum aus.
STRUKTUR PLANEN
Viele Web-Sites kranken daran, daß der Surfer sich in einem Gestrüpp von einzelnen Seiten nicht zurechtfindet. Und wenn ein Besucher nicht nach kurzer Zeit gefunden hat, wonach er sucht, springt er enttäuscht zur
nächsten Homepage weiter - denn die ist nur
ein paar Mausklicks entfernt.
Auch bei kleineren Projekten mit weniger als
einem Dutzend einzelner Seiten lohnt sich
die Mühe, vor Beginn einen Strukturplan
aufzustellen. Damit verteilen Sie auch
gleich die Inhalte. Dazu zeichnen Sie alle
Seiten (oder Seitenblöcke) auf und deuten
mit Strichen die Hyperlinks an, mit denen
ein Surfer zwischen den Seiten hin- und herspringen kann.
Hyperlinks sollten grundsätzlich in beide
Richtungen funktionieren: Jede Zielseite bietet einen Hyperlink, der den Leser zurück
zum Ausgangspunkt führt. Die Browser-Buttons für Vorwärts und Rückwärts haben zwar
dieselbe Wirkung, Sie funktionieren aber
nicht immer. Vor allem Frames - die Aufteilung des Browser-Fensters in mehrere unab-
hängige Bereiche - verhindern das.
Im Zentrum steht natürlich die Startseite,
die der Besucher als erstes zu sehen bekommt. Von hier aus sollten direkte Sprünge
zu allen wichtigen Unterseiten führen. Es
kann aber durchaus Sinn machen, auch die
Unterseiten mit Querverweisen zu verbinden. Standard beim Web-Design ist heute eine Sprungleiste bzw. Navigationsleiste.
Es hat sich bewährt, die Struktur einer
Web-Site an Modelle anzulehnen, die vielen
Menschen bereits bekannt sind. So müssen
sich Ihre Besucher nicht erst an ein neues
Schema gewöhnen, sondern fühlen sich
schnell heimisch. Dieser Aha-Effekt entscheidet, ob ein Besucher Ihre Homepage
"sympathisch" findet. Und nur wer sich wohl
fühlt, kommt wieder. Folgende Modelle sind
relativ bekannt:
- Buchform: Ein Dokument zu einem bestimmten Thema hat ein Inhaltsverzeichnis
und vielleicht ein Stichwortverzeichnis. Vom
Inhaltsverzeichnis aus springt der Leser zu
den Kapiteln, die jeweils eine Web-Seite ausmachen. Manche Web-Designer gehen sogar
so weit, einzelne Buchseiten mit Links zum
Vor- und Zurückblättern zu gestalten. Praktisch ist das Buchmodell vor allem für Datenbestände, die sich selten verändern. Auf
der Vereins-Homepage paßt zum Beispiel
die Vereinssatzung gut in dieses Schema.
- Baum oder Verzeichnis: Das Baummodell ist den meisten PC-Anwendern aus dem
Explorer von Windows bekannt. Es gibt Ordner, die wiederum Dokumente oder Dateien
enthalten. Bei diesem Modell können Sie
auch große Datenbestände leicht um neue
Eintragungen erweitern. Allerdings nur
dann, wenn die grundsätzliche Aufteilung
sich nicht groß ändert.
- Indexform: Beim Index bildet eine umfangreiche, sortierte Liste von Verweisen den
Zugang zur Information. Das Sortierkriterium
sollte aber offensichtlich sein, etwa nach Alphabet, Datum oder Zeit.
Layout festlegen
Nachdem Inhalte und die Struktur der Web-Site festge-
legt sind, bestimmen Sie
das globale Layout. Denn
Seiten sollten ein gemeinsames optisches Bild bieten. So weiß der Surfer,
daß er sich innerhalb eines Angebots bewegt. Um
eine Corporate Identity
aufzubauen, sind wiederkehrende Elemente auf allen Web-Seiten geeignet:
- Ein Logo, das Sie immer an derselben Stelle anbringen, zum Beispiel links oben. Wenn
Sie mit Frames arbeiten, bietet sich für das
Logo ein eigener Frame mit fester Größe an.
- Mit kleinen grafischen Symbolen (als GIF- oder JPG-Bild) lockern Sie die Web-Seite auf
und erreichen einen einheitlichen Eindruck.
Sie können beispielsweise alle Hyperlinks
auf externe Seiten oder den Sprung zur
Startseite mit einem Symbol markieren.
Oder Sie unterscheiden zusätzlich Links auf
deutsche und englische Web-Sites.
- Setzen Sie Formatierungen einheitlich
ein, etwa kursiv immer für Zitate oder
Schreibmaschinenschrift für Beispiele.
- Setzen Sie Hintergrundmuster, Hintergrundfarbe oder vom Standard abweichende Schriftfarben gezielt ein.
Weichen Sie von Ihrem Schema nicht ohne
offensichtlichen Grund ab.
Dazu sollte das grobe Layout überall
gleich sein. Bewährt hat sich folgende Aufteilung von Web-Seiten: Links oben oder als
Streifen quer über das Fenster ein Logo oder
ein Name als dekorativer Schriftzug. Links
ein Streifen mit Links auf die verschiedenen
Teilseiten des Projekts. So kann der Leser jederzeit den Bereich wechseln oder zurück
zur Startseite springen. Der Rest des Browser-Fensters ist für wechselnde Inhalte reserviert. Bisweilen findet sich auch am unteren Fensterrand ein Streifen mit festem Inhalt, beispielsweise mit globalen Links innerhalb des Projekts.
AUFTEILUNGSFRAGE
Zunächst müssen Sie für Ihre Homepage eine Grundsatzentscheidung treffen: Wollen
Sie Frames verwenden oder nicht? Frame
heißt soviel wie Rahmen, Gerippe oder Einzelbild. Mit Frames teilen Sie das Browser-
Fenster in unabhängige Bereiche auf. Jeder
Bereich zeigt eine eigene Web-Seite
an. Damit ist die Aufteilung in Titelbereich, Navigationsleiste und Anzeige-
fenster leicht lösbar. Wenn Sie in einen
Bereich eine neue Web-Seite laden,
bleiben die anderen Bereiche davon
unberührt. Die Anzahl, Aufteilung und
Größe der Frames legen Sie frei fest.
Die Aufteilung des Browser-Fensters erreichen Sie alternativ mit blinden Tabellen.
SITE AUFTEILEN
Bevor Sie mit dem Entwurf der Web-Seiten im Browser beginnen, machen
Sie sich Gedanken über den Seitenaufbau und die Seitenstruktur. So spa-
ren Sie sich unter Umständen viel Arbeit. Denn wenn erst einmal mehrere
Web-Seiten entstanden sind, müssen
Sie Änderungen immer in allen HTML-Dateien durchführen - und das kostet
Zeit und vor allem Ihre Nerven.
Zunächst die Homepage: Neben
dem Titel soll ein Bereich für Neuigkeiten den größten Raum einnehmen. Die
grafische Navigationsleiste steht links, am
unteren Bildrand integrieren Sie einen Mail-Verweis. Damit ergeben sich vier Frames:
Oben, links und unten schmale Streifen, im
Zentrum der große Anzeigenbereich.
Von der Homepage führen Links auf eine
Seite mit den gesammelten Neuigkeiten, auf
die Galerie mit Urlaubsfotos und natürlich
auf die Liste mit Lieblings-Links. Das System
können Sie später beliebig erweitern.
Navigationsleiste
In einer fremden Stadt haben Sie ohne
Landkarte und Straßenregister keine
andere Wahl, als ziellos durch die
Straßen zu irren. Genauso ergeht es
dem Besucher Ihrer Homepage, wenn
Sie ihm nicht eine Navigationshilfe an
die Hand geben. Das Instrument dafür
sind die Links - aber sie genügen nicht.
Die Erfahrung zeigt, daß sich Menschen auch am Computer häufig geographisch orientieren: Links oben ist
das Arbeitsplatz-Icon, unten das Startmenü und rechts unten die Uhr.
Auf solche Gewohnheiten sollten Sie
auch bei Ihrer Homepage Rücksicht
nehmen. Denn je vertrauter dem neuen Besucher der Aufbau ist, desto
schneller findet er sich zurecht. Und
desto größer ist die Chance, daß er immer mal wieder Ihre Web-Seiten be-
sucht. Ein wichtiger Gesichtspunkt
sind dann aber regelmäßige Updates.
Wer eine Homepage ein zweites Mal
besucht und auch nach längerer Zeit
keine neuen Informationen vorfindet,
ist enttäuscht. Weisen Sie auf Ihre
Bemühungen deutlich mit einer Rubrik
"Neues" auf der Startseite hin.
DAS RICHTIGE BILD
Erst der gekonnte Umgang mit Grafik und blinden
Tabellen macht eine Web-Seite perfekt. Mit
dem passenden Know-how und dem richtigen
Werkzeug ist das kein Problem.
Eine Magazin-Seite, die zuviel Text
enthält, nennt der Fachmann "Bleiwüste". Weder in einer Zeitschrift
noch im World Wide Web lädt so eine Bleiwüste zum Lesen ein. Grafi-
ken und Bilder lockern eine Web-Seite auf und transportieren oft mehr Information und Stimmung als 1000 Worte. Die
Kehrseite der Medaille: Falsch eingesetzte
Bilder können eine Web-Seite verderben.
Die Site braucht ewig für den Seitenaufbau,
der Leser klickt frustriert auf Abbrechen.
Letztlich sind es vor allem vier Elemente,
die besondere gestalterische Beachtung
verdienen: der Hintergrund, die Aufmachergrafik, Content-orientierte Grafiken
und das Layout selbst.
- Der Hintergrund: Aufgrund der
großen Fläche trägt der Hintergrund
viel zur Stimmung einer Site bei. Papier-Texturen wirken sehr edel,ein Fir-
menlogo im Hintergrund trägt zur
schnellen Identifizierbarkeit bei. Klare
Farben decken die ganze Bandbreite ab,
von sachlich (Weiß, Hellgrau)über
weich (Pastelltöne,Schlammfarben),
poppig (Vollfarben)bis hin zu Sonderfällen wie Schwarz, das häufig für
Multimedia-Präsentationen wie etwa
bei Kino-Trailern als Hintergrundfarbe
benutzt wird.
- Die Aufmachergrafik: Sie bindet
häufig das Logo in eine Web-Site ein.
Bei Sites mit Spezialthemen, wie zum
Beispiel einem Netzauftritt für Behinderte, kann sie das Thema bereits deutlich zur Sprache bringen, ansonsten
dient sie vor allem dazu, ein bestimmtes Image vorzugeben. Die Web-Designer sind inzwischen dazu übergegangen,eher kleinere Aufmachergrafi-
ken einzusetzen. Auch ein Wechsel des
Aufmachers zwischen den Themenbereichen wird immer seltener.
- Content-Grafiken: Ein Bild sagt
mehr als tausend Worte. Dieses Prinzip
gilt auch im Web. Problematisch an
Content-Grafiken ist, daß sie aktualisiert werden müssen. Die Folgekosten
der Inhaltspflege steigen. Andererseits
stellen sie eine wichtige Informationsquelle dar. Die hohe Schule sind ani-
mierte Content-Grafiken, die mehrere
Themen oder unterschiedliche Facetten
eines Themas berühren.
- Das Layout: Eine saubere optische
Trennung der verschiedenen Inhaltsbereiche ist sehr wichtig. Machen Sie dem
User anhand von Farben oder mit Hilfe von Trennlinien klar, welcher Bereich
zum Content gehört, welcher Bereich
die Navigation enthält und wo die wichtigsten Standard-Elemente wie zum
Beispiel der Kontakt-Link zu finden
sind. Halten Sie das einmal gewählte
Layout soweit wie möglich durch, das
vereinfacht dem Benutzer die Navigation erheblich.
MULTIMEDIA OPTIONAL
Innovative Geister mögen frustriert sein ob der sehr auf
Effizienz und Nutzen ausgerichteten Optik, die hier favorisiert wird. Das gilt allerdings nur für das zentrale Gerüst der
Web-Site, also alles, was mit der Kernapplikation, zum Beispiel dem Shop,zu tun
hat. In anderen Bereichen können grafische und multimediale Experimente nicht
nur zulässig, sondern sogar ausdrücklich
erwünscht sein. Es wäre doch äußerst
trostlos, wenn wir beispielsweise bei der
Produktpräsentation im Web nicht mehr
Möglichkeiten ausschöpfen würden als in
einem Papierprospekt.
Multimedia beginnt allerdings nicht bei
Flash oder bei digitalisierten Videofilmen.
Die spannende Verknüpfung eines Texts
mit weiterführenden Informationsquellen
im Internet oder eine interessante Kombination von Bild-, Ton- und Textdokumen-
ten geht bereits über das hinaus, was in
anderen Medien möglich ist. Einfache Formate haben den grundsätzlichen Vorteil,
daß sie - im Gegensatz zu Flash - immer
funktionieren. Es gilt:
- An oberster Stelle steht die Kernkompetenz Ihrer Site. Alles,was damit zu
tun hat, muß so kompatibel wie möglich sein. Die Formate sind: GIF, JPG,
HTML, JavaScript 1.1 - mehr nicht. Das
gilt vor allem für die Homepage.
- Die Advanced Features erleichtern oder
verschönern dem Besucher die Kern-Tätigkeit. Hier dürfen Sie aktuelle
Browser verlangen und beispielsweise
mit PNG-Grafiken, DHTML, SMIL und
Java spielen.
- Für wichtige Multimedia-Specials verwenden Sie die aktuell gängigen For-
mate,die entsprechend verbreitet sind.
Für Audio sind das Real, Wave und
MP3, für Video ebenso Real, MPEG,
Quicktime und ASF, für Applikationen
Flash und Director-Shockwave.
- Erst an letzter Stelle sollten Sie über exotischere Formate nachdenken, wie et-
wa QuicktimeVR, LivePicture, Cult3D,
VRML etc. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist dafür ein Download erforderlich,und mit noch höherer Wahrscheinlichkeit werden ihn nur sehr wenige User durchführen.
Denken Sie daran, daß Multimedia-Produktionen teuer und die Dateien recht groß sind. Heben Sie sich solche
Bonbons für die wichtigen Ereignisse auf
und achten Sie streng auf die inhaltliche
Qualität. Eine plumpe Intro-Animation oh-
ne Sinn und Zweck lockt keinen Benutzer
mehr hinter dem Ofen hervor.
FIX UND FERTIG
|
Bald ist es soweit: Auch die aufwendigste Homepage ist fertig.
Wenn Sie mit Ihrer Homepage zufrieden sind,
ist, bevor Sie die Dateien auf den
Web-Server Ihres Providers
übertragen, eine ausführliche
Schlußkontrolle auf der heimischen Festplatte fällig. Damit
stellen Sie sicher, daß Ihre Seite auch im Web
stressfrei funktioniert. |
REAL LIFE
Nach diesen Lokal-Tests übertragen Sie alle Dateien Ihrer Web-Site auf den Web-Server Ihres Online-Dienstes oder Providers.
Nehmen Sie sofort nach dem Hochladen eine Funktionskontrolle vor: Lassen
sich alle Web-Seiten aufrufen? Werden alle
Grafiken korrekt angezeigt?
Treten hierbei Fehler auf, prüfen Sie
zunächst, ob alle Dateien korrekt übertragen
wurden. Achten Sie neben
dem Dateinamen auch auf die Dateigröße.
Erscheint hier alles korrekt, unterziehen Sie
Ihre Web-Site auf der lokalen Festplatte einer genauen Prüfung.
Meistens beruhen Fehler, die erst nach
dem Hochladen der Dateien auf den Web-Server auftreten, auf falsche Schreibweisen.
Diese Tippfehler aufzuspüren kann recht
langwierig werden. Das Heimtückische daran: Auf dem lokalen PC treten die Fehler nicht auf.
FEHLER FINDEN
Zu den beliebten Fehlern gehört eine
falsche Trennung von Dateinamen
und Verzeichnissen bei Verweisen
in HTML-Dateien. Auf Ihrem PC haben Sie sich mit DOS, Windows
3.1 oder 95/98 daran gewöhnt,
Verzeichnisse und Dateien mit einem umgedrehten Schrägstrich (engl. Backslash) zu
trennen.
Ein Beispiel:
c:\homepage\index.htm
Geben Sie im Internet Dateinamen und Verzeichnisse an, ist der normale Schrägstrich
gefragt. Diese Technik kennen Sie bereits
von WWW-Adressen, etwa
http://www.juhe.net/design/index.html
GROSS ODER KLEIN?
Besonders wenn Sie unter
Windows arbeiten, sollten
Sie darauf achten, daß viele Web-Server bei Dateinamen zwischen Klein- und
Großbuchstaben unterscheiden. Windows 3.1
kennt nur Großbuchstaben, da es auf dem alten
DOS-System aufsetzt.
Windows 95/98 speichert
zwar Groß- und Kleinbuchstaben, für die Unterscheidung spielen sie
aber keine Rolle: Test.htm ist identisch mit
test.htm. Web-Server setzen als Betriebssystem aber häufig Unix ein. Und Unix unter-
scheidet penibel zwischen Groß- und Kleinschreibung, was unter Umständen zu
großen Problemen führt.
Die Konsequenz: Was lokal bei Ihnen von
Festplatte funktioniert, muß nicht unbedingt
auch online funktionieren. Wenn Sie in Ihrem
HTML-Quelltext ein Bild mit Ich.gif ansprechen und auf der Festplatte ist es mit einem
kleinen "i" als ich.gif gespeichert, wird das
Bild auf der Homepage auf dem Web-Server
oft nicht korrekt - oder als Platzhalter - angezeigt.
LANGE DATEINAMEN MEIDEN
Für Anwender des Homepage-Administrator
von T-Online kommt es noch dicker: Der Administrator ist ein 16-Bit-Windows-Pro-
gramm. Er läuft zwar unter Windows 95/98
einwandfrei, beherrscht aber keine langen
Dateinamen. Übertragen Sie damit eine Datei mit langem Dateinamen, landet sie auf
dem Server mit einem 8+3-Namen, wie er in
der DOS-Box von Windows 95 angezeigt
wird. Im HTML-Quelltext steht aber der lange Dateiname - schon wird die Datei nicht
mehr angezeigt.
Um Schwierigkeiten aus dem Weg zu gehen, verwenden Sie nur Dateinamen in der
DOS-Konvention (88888888.333) und in
Kleinbuchstaben und benennen die Links in
Ihren Seiten entsprechend.
AUF UMLAUTE VERZICHTEN
Ein Kapitel für sich sind auch Umlaute. Zwar
kommen die meisten Web-Server damit klar.
Doch in der reichhaltigen Shareware-Szene
mit HTML- und Internet-Tools ist das nicht
selbstverständlich. So kann es durchaus
sein, daß ein Link-Checker eine Grafikdatei
mit Umlaut als fehlend bemängelt. Besser
Sie verzichten bei Dateinamen auf Umlaute.
So sparen Sie sich schon vorab möglichen
Ärger.
KEIN SCHWEIN KLICKT MICH AN
Die fertige Homepage im WWW ist jedoch
nur die halbe Miete. Denn was nützt die beste Homepage, wenn niemand von ihr weiß
und keiner sie besucht? Wie im richtigen Leben geht ohne Werbung also gar nichts.
Denken Sie dabei zunächst an die klassischen Informationswege, die gar nichts mit
dem Internet zu tun haben. Wenn Sie eine Firma haben, sollte die Homepage Einzug in
Ihren normalen Schriftverkehr halten.
Auch wenn Sie eine Anzeige in der Lokalpresse schalten oder Flugblätter verteilen,
darf www.IhreFirma.de nicht fehlen. Bieten
Sie auf Ihrer Homepage Informationen oder
Dienstleistungen von allgemeinem Interesse an, druckt vielleicht Ihre Lokalzeitung ei-
ne Notiz unter dem Motto: Auch unsere kleine Stadt ist im Internet. Kurz gesagt: Lassen
Sie keine noch so geringe Gelegenheit aus,
Ihre Web-Adresse anzupreisen.
Ihre Stecknadel bekannt machen Ein ungleich größeres Potential sind aber die Surfer
im Internet.
Wer im Internet surft, findet neue Homepages bevorzugt über Suchmaschinen, Web-
Verzeichnisse und Links von thematisch verwandten Web-Sites. Und damit Ihre Homepage bei diesen Fundstellen bekannt wird,
können Sie eine Menge unternehmen.
Dazu ist es zunächst gut zu wissen, wie
diese Web-Dienste funktionieren:
- Suchmaschinen (oder Robots) durchsuchen selbständig das World Wide Web und
nehmen gefundene Homepages in ihre Datenbank auf. Die Stichworte extrahieren die
Robots aus den HTML-Dateien nach ganz
verschiedenen Kriterien.
- Web-Verzeichnisse oder Web-Kataloge
sind das Gegenteil: Hier sitzt eine Redaktion
mit Profi-Surfern, die jede Web-Seite begutachten und dann in die passende Kategorie
einsortieren.
- Das World Wide Web lebt von den Hyperlinks, den Verweisen auf andere Web-Seiten.
Viele Zentralstellen, etwa Dachverbände,
Branchenorganisationen, Fachzeitschriften
oder interessierte Privatpersonen, sammeln
auf ihren Homepages Links zu anderen, verwandten Web-Sites.
SUCHMASCHINEN ÜBERZEUGEN
Im Internet kursieren beliebig viele Rezepte,
um Suchmaschinen zu beeinflussen. Die eigene Homepage soll in der Trefferliste mög-
lichst weit vorne stehen. Die Betreiber der
Suchmaschinen versuchen natürlich, diesen
Mißbrauch zu verhindern. Schließlich leben
sie davon, daß Surfer gute Suchergebnisse
bekommen. Die Robots wählen die zu analysierenden Homepages nach verschiedensten
Kriterien aus. Wichtig ist: Praktisch jede Suchmaschine bietet die Option, eine Web-Adresse für eine Durchsuchung einzureichen.
Da es etliche hundert Suchmaschinen
gibt, ist die Anmeldung eine zeitraubende
Aufgabe. Zum Glück gibt es Web-Angebote,
die mit einer Eingabe Ihre Homepage selbständig bei mehreren Suchmaschinen anmelden.
GÜNSTIGE GESTALTUNG FÜR ROBOTS
Alle Mühe beim Anmelden nutzt aber nichts,
wenn der Robot Ihre Homepage nicht ordentlich analysieren kann. Der Robot muß
schließlich herausfinden, welche Begriffe
auf Ihrer Startseite relevante Stichwörter
Über Meta-Tags steuern Sie, welche
Stichwörter und Beschreibungen
Suchmaschinen verwenden sollen.
sind. Gesunder Menschenverstand steht
dem Programm nicht zur Verfügung, also
analysiert es die HTML-Tags.
Die folgenden Tips machen Ihre Homepage für einen Robot unwiderstehlich:
- Die Startseite braucht einen aussagekräftigen Titel. Damit ist nicht nur die Überschrift
gemeint, sondern auch die interne Überschrift der HTML-Datei. Sie ist mit den HTML-Tags
<title> und </title>
markiert
und erscheint dann in
der Titelzeile des Browser-Fensters. Und viele Suchmaschinen nutzen ihn als Überschrift
in der Trefferliste.
- Die Stichworte aus dem Titel sollten auch
im Text der Web-Seite vorkommen. Und zwar
so weit am Anfang, und so oft wie möglich.
- Besondere Aufmerksamkeit widmen Robots Wörtern, die Sie in der Web-Seite mit
HTML-Tags hervorheben. Deshalb sollte etwa
"Raumausstatter Dambacher" auch als
große Überschrift
<h1> ... </h1>
vorkommen. Auch Hervorhebungen im Fließtext
(Fettdruck etc.) beeindrucken den Robot.
- Weitere HTML-Elemente, die Robots positiv bewerten: Text-Links, die das Suchwort
enthalten; Dateinamen von HTML-Dateien;
Bilder, die Suchbegriffe enthalten.
Daneben gibt es noch eine Vielzahl Kniffe,
mit denen Sie die Auswertung Ihrer Homepage durch einen Robot noch feiner steuern.
Wenn Ihre Homepage mit Frames arbeitet,
stehen Ihre Chancen bei einem Robot
schlecht. Es gibt aber eine weitere Alternative, die sogenannten Meta-Tags.
META-TAGS
Mit ein paar zusätzlichen HTML-Tags können
Sie den Robots sogar ausdrücklich Stichwörter liefern. Die Browser zeigen diese sogenannten Meta-Tags nicht an, und sind deshalb auch für Frame-Seiten ideal.
Sie bestimmen, um welche
Art Meta-Angabe es sich handelt.
-
"description" bedeutet, daß eine Beschreibung der Web-Seite bzw. des kompletten Angebots folgt. Unter Inhalt tippen Sie diese Beschreibung ein. Wiederholen Sie die Stichwörter aus Titel und Überschrift: "Raumausstatter Dambacher erneuert Ihre Polstermöbel, verlegt Teppiche und verklebt Tapeten..."
Diese Beschreibung zeigen viele Suchmaschinen als Haupttext in der Trefferliste.
- Tragen Sie als Name "keywords" ein, dürfen Sie bei Inhalt eine Liste von Stichworten
angeben. Sie trennen die Stichwörter mit
Komma oder Strichpunkt.
Auf HTML-Ebene plazieren Sie die Meta-Tags am Dateianfang zwischen
<head> und </head>
Das oben beschriebene Tag sieht
so aus:
<meta name=“description“ content=“Raumaustatter...“>
.
WEB-KATALOGE BEDIENEN
Bei Web-Verzeichnissen spielen versteckte
Eigenschaften der Web-Seiten keine Rolle.
Denn hier sitzen Menschen vor dem Bildschirm. Natürlich gibt es auch hier die Möglichkeit, die eigene Web-Seite zur Bekanntmachung vorzuschlagen, etwa unter:
- www.web.de
- www.yahoo.de
- www.dino-online.de
Bei einigen Katalogen wie Web.de dürfen Sie sogar selber bestimmen, in welcher Kategorie Ihre Homepage erscheinen soll. Dann lohnt es sich, vorher das Angebot zu studieren. Schließlich bringt es nichts, wenn Sie in der falschen Kategorie eingereiht sind. Wenn Sie Homepages mit einschlägigen Link-Seiten für Ihr Thema
finden wollen, müssen Sie selbst die Suchmaschinen und Web-Seiten bemühen. Fällt
Ihnen eine Web-Seite besonders positiv auf,
können Sie dem Autor eine E-Mail mit Ihrer
Homepage-Adresse schicken. Mit etwas
Glück gefällt ihm Ihre Seite, und er nimmt sie
in seine Sammlung auf. Sie sollten die Wirkung solcher Link-Seiten im Vergleich zu
Suchmaschinen nicht unterschätzen.